Geld gut verzinst parken – Erfahrungsbericht mit Zinspilot

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Auf der Suche nach guten Tagesgeldkonditionen…

Wer nicht dauernd neue Konten bei Banken eröffnen möchte, um sich gute Tagesgeld- oder Festgeldzinsen zu sichern, für den gibt es seit einiger Zeit Alternativen: ZINSPILOT nimmt das Geld auf einem zentralen Konto entgegen und leitet es an europäische Banken mit guten Zinsen weiter. Auch WeltSparen oder Savedo funktionieren nach diesem Prinzip. Ein Erfahrungsbericht.

In der Vergangenheit haben sich Tagesgeldkonten immer bewährt, um Geld als Sicherheitspolster zurückzulegen. Viele Banken haben aber die Zinsen für Tagesgeldkonten zwischenzeitlich auf praktisch Null Prozent gesenkt. So bietet Consors 0.05% und Comdirect nur noch 0.01% Zinsen für Bestandskunden aufs Tagesgeld. Einige Banken führen nun sogar Negativzinsen ein – so mein Online-Broker Flatex, der ansonsten sehr günstige Konditionen hat (-0.4% auf Sichteinlagen seit Mitte März 2017).

Aufgeschreckt durch diese Meldung, hab ich mich dann doch nach Alternativen umgesehen. Flatex kooperiert mit Zinspilot, sodass man sich im Prinzip aussuchen kann, bei welcher der Zinspilot-Partner man sein Geld wie lange zurücklegen möchte. Die Angebote reichen von 0.05% auf Tagesgeld bei der Hanseatic Bank in Deutschland bis 1.22% für Flexgeld bei der Oney Bank in Frankreich. Für Festgeldangebote gibt es für Zeiträume von 3-36 Monaten zwischen 0.75%-1.5% Zinsen. Zinspilot kann man aber auch unabhängig von Flatex nutzen. Man muss dann bei Registrierung ein Referenzkonto bei der Hamburger Sutor Bank eröffnen.

Das Zinspilot-Angebot für Flatex-Kunden

Als Bestandskunde von Flatex gibt es nach dem Einloggen einen Menüpunkt “Zinspilot”, über den man das entsprechende Angebot auswählen und das Geld anlegen kann. Bei mir erschien dieser Menüpunkt zunächst nicht. Die telefonische Rückfrage beim Kundensupport ergab, dass Zinspilot nur für Einzelkonten verfügbar ist, nicht aber für Gemeinschaftskonten. Einen entsprechenden Hinweis auf der Website von Flatex konnte ich hierzu leider nicht finden. Das Einzelkonto ist aber einfach innerhalb von 24 Stunden angelegt, man muss nur den ausgefüllten Kontoeröffnungsantrag per Email hin schicken. Ein weiterer Nachteil der Nutzung von Zinspilot in Kombination mit Flatex ist, dass nicht alle Zinspilot-Angebote über Flatex verfügbar sind. So gibt es z.B. Flexgeld24 der französischen Oney-Bank mit aktuell 1.22% Zinsen bei Flatex nicht. Hierfür muss man sich inklusive Postident direkt bei Zinspilot registrierern, hat dann eben doch ein Konto mehr zu verwalten (bei der Hamburger Sutor Bank) – etwas umständlich.

Nachdem man sich bei Flatex für Zinspilot angemeldet hat, erhält man von Zinspilot eine Bestätigungs-Email, dass man registriert ist. Dort muss man sich dann einmalig einloggen, Passwort ändern und ggf. noch persönliche Angaben in seinem Profil hinterlegen. Für einige Zinspilot-Angebote ist es beispielsweise erforderlich, seine Ausweisdaten anzugeben (etwa beim Flexgeld24 der FIMBANK).

Im nächsten Schritt wählt man dann bei Flatex das Zinspilot-Angebot der Bank aus, bei der man sein Geld anlegen möchte. Nach Eingabe des Betrags und Bestätigung mit einer TAN wird das Geld von Flatex über Zinspilot an die Zielbank weitergeleitet, was in der Regel in 1-2 Werktagen erfolgt. Für manche Angebote muss das Geld einige Werktage vor einem Stichtag bei Zinspilot eingehen, damit das Geld weitergereicht werden kann.

 

Nachdem das Geld angelegt ist, wird alles Weitere über das Zinspilot-Konto abgewickelt. So kann man dort eine Übersicht seiner Anlagen einsehen und die Auszahlungen vornehmen, wenn man wieder über das Geld verfügen möchte.

Die Zinsen werden dem Anlagebetrag direkt gut geschrieben. Bei manchen Banken wird noch Steuer einbehalten, die man sich dann über die Steuerklärung vom Finanzamt zurückholen/anrechnen lassen kann.

Was es zu beachten gibt

Das Geld wird über Zinspilot bei der jeweiligen europäischen Partnerbank angelegt. Sobald das Geld dort eingeht, gilt die Einlagensicherung der Partnerbank, die im Merkblatt von Zinspilot genannt wird. In der Regel sind dies 100’000 EUR pro Anleger und Bank. Man sollte sich also vorher im Klaren darüber sein, ob man der jeweiligen Einlagensicherung vertraut. Sie werden z.B. Anlagen bei der Alpha Bank durch die staatliche rumänische Einlagensicherung abgesichert, was schlechter zu bewerten ist, als etwa Malta, Lettland, Großbritannien, Frankreich oder gar Deutschland. Dafür erhält man natürlich höhere Zinsen. Also: Merkblatt des Angebots prüfen, bevor man Geld anlegt.

Darüberhinaus ziehen einige Partnerbanken Steuern ab, bevor die Zinsen ausgezahlt werden (z.B. die Österreichische Austrian Anadi Bank). Das kann man zum Teil umgehen, wenn man seine Ausweisdaten bei Zinspilot hinterlegt, oder eine Ansässigkeitsbescheinigung abgibt. In jedem Fall stellt Zinspilot einmal jährlich Zinsbescheinigungen aus, die man für die eigene Steuererklärung verwendet.

Die Anlage und Auszahlung dauert in der Regel 1-3 Werktage, manchmal muss das Geld zu bestimmten Stichtagen bei Zinspilot eingegangen sein. Man muss also ein wenig vorausschauend planen.

Fazit

Wer nicht immer aktuellen Tages- und Festgeldkonditionen hinterher rennen möchte und wer den staatlichen europäischen Einlagensicherungen vertraut, der kann mit Zinspilot deutlich bessere Zinsen auf das Ersparte erzielen, als bei der Hausbank oder den meisten Online-Banken. Die besten Konditionen erhält man jedoch nur, wenn man sich direkt über Zinspilot registriert (und nicht über Flatex). Aktuell gibt es beispielsweise 1.22% Zinsen für Tagesgeld bei der französischen Oney Bank – mit einem guten Rating.

Wer jenseits des finanziellen „Sicherheitspolsters“ aber längerfristig Geld anlagen möchte, für den sind andere Anlageformen besser geeignet (etwa Indexfonds auf europäische Staatsanleihen, Direktanlage in Staats- oder Unternehmensanleihen). Für Anlagehorizonte ab 3-5 Jahren sollte man sich überlegen, ob man nicht ein Wertpapierportfolio z.B. mit Indexfonds aufbaut.

Vorteile

  • gute Zinsangebote verschiedener europäischer Partnerbanken mit unterschiedlichen Laufzeiten
  • nur ein Referenzkonto nötig
  • Einlagensicherung bis 100’000 EUR
  • Übersichtlicher und einfach bedienbarer Kundenbereich im Internet (Flatex und Zinspilot)
  • Zinspilot und Flatex zahlen teilweise Erst- und Wiederanlageprämien aus

Nachteile

  • Referenzkonto bei Flatex: nicht alle Zinspilot Angebote sind verfügbar; nur für Einzelkonten, nicht für Gemeinschaftskonten
  • Einlagensicherung der einzelnen Länder sind nicht als gleich sicher zu bewerten. Vgl. hierzu auch ein Artikel bei Finanztip

Zum Weiterlesen

Tagesgeld bei Zinspilot

Finanztip Artikel über Zinspilot

Stiftung Warentest Beitrag zum aktuellen Zinspilot-Angebot der Oney Bank

Zeit-Online zu Zinspilot, Weltsparen und Savedo

Letzte Aktualisierung: 27. April 2017

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